Hintergrundinformationen
zur Vinzenz-von-Paul-Schule
Hervorgegangen aus der am 05.05.1970 gegründeten „Tagesbildungsstätte“ für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung wurde mit dem Schuljahresbeginn 1978/79 die Vinzenz-von-Paul-Schule als „Sonderschule für geistig Behinderte“ im Südkreis Warendorf gegründet.
Der Caritasverband im Kreisdekanat Warendorf, dessen Vorläufer schon als Träger der Tagesbildungsstätte fungierte, übernahm die Trägerschaft über die Schule und gab ihr den Namen nach dem Gründer der Caritasbewegung, Vinzenz von Paul (1581-1660).
Dessen Motto: „Handeln ist unsere Aufgabe“, wurde zum ersten wichtigen Leitspruch der Schule. Es galt, den in den 80er Jahren von Elternverbänden durchgesetzten Bildungsanspruch für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung, der nun als Schulrecht und -pflicht vom Land NRW umgesetzt wurde, im Einzugsgebiet der Schule zu verwirklichen und mit Inhalten zu füllen.
Der zunächst an verschiedenen provisorischen Standorten eingerichtete Schulbetrieb fand ab 1983 am heutigen Standort in der Bauernschaft Beckum Holter, in einem an die vorhandene Bauernschaftsschule angebautem Neubau, sein Zuhause.
Die zunächst knapp 100 Schülerinnen und Schüler und das rund 20 köpfige Kollegium fanden hier ein auf Ihre Bedürfnisse architektonisch hervorragend zugeschnittenes Gebäude vor, in dem das Schulleben schnell Gestalt annahm.
Der durch die stetig wachsende Schülerzahl benötigte zusätzliche Raumbedarf wurde im Jahr 2000 durch einen Anbau vorläufig gedeckt. Im Schuljahr 2013/14 besuchen 150 Schülerinnen und Schüler und damit rund doppelt so viele wie bei der Schulgründung angenommen die Schule.
Voraussetzung für die Aufnahme in der Schule ist die Zuweisung über ein Gutachten gemäß der „Ausbildungsordnung sonderpädagogische Förderung (AO-SF)“.
Aus der „Sonderschule für geistig Behinderte“ wurde im Schuljahr 2005/06 die „Förderschule für geistige Entwicklung“. Der Wandel der offiziellen Bezeichnung, der alle vorherigen Sonderschultypen betraf, macht insgesamt eine gesellschaftliche Entwicklung deutlich, die konsequenterweise im Jahr 2009 zur Ratifizierung der UN-Konventrion über die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch die Bundesregierung führte.
Die dadurch entfachte Diskussion zur „Inklusion“ spiegelt sich an unserer Schule in einem 2011 neu geschriebenen Leitbild wieder, dessen Leitsatz: „Wir begleiten als Vinzenz-von-Paul-Schule die Schüler auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft.“, die heutige Arbeit in der Vinzenz-von-Paul-Schule prägt. Unter diesem Motto pflegen wir vielfältige Klassenpartnerschaften mit den umliegenden Grund- und Sekundarschulen und bauen zunehmend ein Netzwerk mit Betrieben des ersten Arbeitsmarktes für Betriebspraktika unserer Ober- und Berufspraxisstufen-schülerinnen und -schüler auf.
Zum Teil betreuen wir auch Schülerinnen und Schüler mit geistiger Behinderung im integrativen Unterricht der Grund- oder Sekundarschule im Rahmen des „Gemeinsamen Unterrichtes“.